Als Bewohnerin der Dresdner Neustadt kenne ich eigentlich genau 3 Dinge, die an diesem herrlich alternativen Fleckchen Erde Mangelware sind:
Kitas
Grünflächen
Spiel-/Freizeitmöglichkeiten für Groß und Klein
Im Fahrwasser der am 07. Juni stattgefundenen Stadtratswahl war die Schaffung neuer Kita-Plätze in der Dresdner Neustadt praktisch unisono von allen Parteien und Wählerbündnissen zu Punkt 1 der Wahlkampf-Tagesordnung erhoben worden. Grundsätzlich eine gute Sache, denn die Neustadt ist das wohl am stärksten expandierende Stadtviertel Dresdens, mit positiver Wachstumsrate (ca. 300 Geburten pro Jahr sowie ein Wanderungsgewinn von 200 Einwohnern pro Jahr nach Abzug der Wegzüge) und dem niedrigsten Altersdurchschnitt (31,7 Jahre). Es steht also außer Frage, dass Kita-Plätze dringend benötigt werden.
Daher habe ich es grundsätzlich positiv aufgenommen, dass unmittelbar nach der Wahl auch sogleich mit der Umsetzung der Wahlversprechen in Form einer neuen Kita begonnen wird. Ein echter Wermutstropfen ist jedoch der Standort, der dafür ausgesucht wurde. Die neue Kita soll auf dem östlichen Sektor des Alaunplatzes, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den beiden bereits existenten Kitas „Eichhörnchennest“ und „Alaunkids“ entstehen, wobei wohl eine der beiden Kitas dadurch aufgegeben werden soll. Das bedeutet nicht nur eine regelrechte Kumulation von Kitas um den Alaunplatz, denn da befinden sich auch die Kitas „Knirpse“ am Bischofsweg sowie die heilpädagogische Kita „Regenbogen“ (auch Bischofsweg), sondern auch den Verlust eines weiteren, ohnehin so rar gesäten Fleckchens Grün für die Neustädter Bürger. Statt also den Bedarf an Freizeitflächen mit dem an neuen Kita-Plätzen irgendwie in Einklang zu bringen, wird hier das eine zu Lasten des anderen geschaffen.
Ich erinnere mich, wie ich als kleiner Knirps mit Mutter und Schwester oft an der großen alten Birke auf jenem Stückchen Rasen spielte. Das Besondere an ihr war immer der ab Boden dreigeteilte Stamm, man konnte sich regelrecht hineinstellen in den Baum. Wenn es geregnet hatte, sammelte sich das Wasser in der Mulde in der Mitte. Mit meinen eigenen Kindern werde ich irgendwann also definitiv nicht dort sitzen, und spielen werden sie dort nur, wenn ich für sie einen Platz in der Kita ergattern kann.