Vor der US-Präsidentschaftswahl: Warum ich mir Sorgen mache.

In nicht mal einer Woche wählt Amerika einen neuen Präsidenten. Selten, ja vielleicht nie zuvor, stand dabei so viel auf dem Spiel. Es ist nicht weniger als die Zukunft der Welt, die da verhandelt wird, das sieht sicher nicht nur Barak Obama so. Ob die Amerikaner sich dessen bewusst sind? Man darf es mehrheitlich bezweifeln, weil der Mensch grundsätzlich ungern in globalen Dimensionen denkt – zu anstrengend, zu fordernd. Vor der US-Präsidentschaftswahl: Warum ich mir Sorgen mache. weiterlesen

Anzügliches Kinderfilmchen auf youtube gelöscht. Online bleibt es trotzdem.

Vor einigen Tagen berichtete ich über einen Film, den ein europäischer Fernsehsender über ein zwölfjähriges Mädchen gemacht hatte, das als Sängerin an einer Talentshow teilgenommen hatte. Der Film war vor zwei Wochen im Kinderkanal des Senders gelaufen und vorab über verschiedene Kanäle wie etwa Facebook oder youtube mit einem Trailer beworben worden. Im Trailer kam das Porträt noch wie ein ganz normales Porträt rüber – ein süßes Mädel, das gerne rumtollt, Tiere mag und vor allem gerne und schön singt. Ein youtube-Profil zeigte nach der Ausstrahlung dann den gesamten Film, oder zumindest den größten Teil davon. Darin fanden sich dann in den letzten acht von 23 Minuten auch Szenen, die jedem sittlich auf westlichen Standards verankerten Menschen die Schames- und auch die Zornesröte ins Gesicht steigen lassen müssen. Anzügliches Kinderfilmchen auf youtube gelöscht. Online bleibt es trotzdem. weiterlesen

Sex sells – auch schon mit zwölf.

Würden Sie Ihre zwölfjährige Tochter in aufreizender Kleidung ablichten oder aufnehmen lassen und das Material ins Internet stellen, sichtbar für Millionen von Menschen, die Sie nicht kennen? Manche Dinge sind einfach unbegreiflich, manchmal ist es das Verhalten von Eltern, das sprachlos macht. Die Fotos im Artikel zeigen Screenshots von Szenen aus einem Film, die ich auf YouTube gemacht habe. Das Kleid, das das Mädchen trägt, würde wahrscheinlich jeder Prostituierten oder jedem Pornosternchen gut zu Gesicht stehen: schulterfrei, hauteng und scheinbar noch extra hochgerafft. Noch drei Zentimeter kürzer, und es gäbe den Blick frei auf Schritt und Unterhöschen. Sex sells – auch schon mit zwölf. weiterlesen

Das Mädchen, der Wald und der NSU.

Bedrückende Gedanken zur neuen Wendung im Fall Peggy Knobloch. Da war mal was, ja, vor vielen Jahren, ein Kind ward vermisst und blieb es. Nun soll gar die rechte Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in die Tötung der Neunjährigen involviert sein, die vermutlich im Sommer 2001 umgebracht wurde. Von Pädophilie und einer Verstrickung der NSU-Köpfe Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe in einen Kinderporno-Ring ist die Rede. Als wären ihre Verbrechen an Bürgern mit Migrationshintergrund nicht schon schlimm genug. Wurde auch Peggy Opfer dieses perfiden Syndikats? Die Leiche des Mädchens blieb 15 Jahre lang verschwunden – bis zu diesem Sommer. Da fand man sie, in einem Waldstück zwischen Rodacherbrunn (Thüringen) und Nordhalben (Bayern), unweit der L1095.

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Festes Bekenntnis.

Nicolaus Fest will gemeinsam mit der AfD den Totalitarismus bekämpfen – und sieht sich dabei in der Tradition seiner Vorfahren. Warum das ein Zynismus ohnegleichen ist. Festes Bekenntnis. weiterlesen

Frantz – Ein Film. Ein Plädoyer gegen den Krieg. Und für die Menschlichkeit.

Gestern Abend traf ich den Tod. Und ich traf die Auferstehung. Die Auferstehung gewissermaßen des Menschlichen in einer Zeit, in der die Menschen unter dem grausamen Regiment des Todes standen, der Hass die Herzen vergiftete, weil Schmerz und Demütigung nichts anderes zuließen. Die Auferstehung des Menschlichen aber auch in einer Zeit, gut 100 Jahre später, in der Hass und Überlegenheitsdünkel erneut um sich greifen und vermeintlich Gedemütigte in den ach so warmen Schoß eines übersteigerten Nationalgefühls flüchten, nach Schuldigen suchen für vermeintliche Missstände und selbst richten wollen. Frantz – Ein Film. Ein Plädoyer gegen den Krieg. Und für die Menschlichkeit. weiterlesen

Raoul Wallenberg – Wer tötete den Judenretter von Ungarn?

Der Tod des schwedischen Diplomaten vor rund 70 Jahren ist bis heute ein Mysterium. 1912 als Sohn eines Marineoffiziers und einer Mutter mit jüdischen Vorfahren geboren, nutzte der junge Legationsrat Wallenberg während des Zweiten Weltkrieges ab Sommer 1944 in Ungarn seine Stellung, um Tausende jüdische Bürger vor der Ermordung in NS-Vernichtungslagern zu retten. Zwischen Österreich und  Ungarn – während des Krieges mit Deutschland verbündet – verlief später die Grenze zwischen sowjetischem und westalliiertem Einflussgebiet. Ungarn geriet noch vor dem Kriegsende 1945 unter sowjetische Kontrolle und wurde später Teil des Ostblocks. Der aus höchsten Kreisen der schwedischen Gesellschaft stammende Wallenberg und dessen Tun in einem Gebiet, das der sowjetische Diktator Josef Stalin nach dem Beginn der Besatzung am 16. Januar 1945 für sich beanspruchte, gerieten alsbald ins Visier des NKWD – des Kommissariats für innere Angelegenheit der SU, einem Vorläufer des sowjetischen Geheimdienstes KGB. Raoul Wallenberg – Wer tötete den Judenretter von Ungarn? weiterlesen

Zur Sprache der Beiträge.

Aus aktuellem Anlass möchte ich darauf hinweisen, dass in diesem Blog lediglich Einträge in deutscher oder englischer Sprache veröffentlicht werden. Das geschieht zum einen, um Beiträge vor Veröffentlichung zureichend auf schädliche oder werbliche (Spam) Inhalte überprüfen zu können und zum anderen im Interesse der Verständlichkeit für andere Nutzer. Da die meisten Besucher dieser Seite aus dem deutschsprachigen Raum kommen, wird die „Amtssprache“ der Kurilka entsprechend Deutsch sein. Englische Beiträge werden ebenso akzeptiert, da vorausgesetzt wird, dass die englische Sprache in vielen Ländern dieser Welt verstanden und auch zumindest ansatzweise gesprochen wird.
Danke für euer Verständnis.

Dear user. Please note, that the official language of this blog is German. This is, since most of the Readers are from german-speaking countries. As most people in the western world speak and understand the english language, I will accept comments in English also. Thank you very much for your appreciation.

Schlag ins Wasser.

Quelle: YouTube, Jibi / Kritik-Satire

Update:
Das ging flott: „anonymous“ ist  erwartungsgemäß wieder am Start – allerdings nicht mehr auf Facebook, sondern auf dem russischsprachigen Zwilling „vkontakte“. Logisch: Wo geht man hin, wenn man mit seiner Hetze im eigenen Land nicht mehr willkommen ist? Richtig! Nach Russland. Dort ist man ein straffes Regiment gegen Minderheiten  und das Recht des Stärkeren gewohnt – und letztlich findet man dort auch viele Freunde im Geiste, wenn’s gegen Deutschland, den Westen, Toleranz und vorwärtsgewandte Gesellschaftsmodelle geht.
Und weil das noch nicht genug ist, überschwemmen die Rassisten um Mario R. aus Erfurt Deutschland nun gleich über ein eigenes „Nachrichtenportal“ mit ihrem verbalen Giftmüll. Journalistisch absolut unterirdisch, jedes zweite Wort irgendeine zur Lüge aufgeblasene Halbwahrheit, Dämonisierung oder Verzerrung. Mit Pseudo-Artikeln zu vorgeblich harmlosen Themen wie Gesundheit, um den Eindruck eines breiten Themenspektrums zu erwecken, wie es sich ja für ein seriöses Nachrichtenportal gehörte. Doch schon zwei Klicks weiter wird klar: Alles nur Mache. So sind die beiden bislang veröffentlichten Gesundheitsartikel völlig wahllos platziert und – das Beste – einfach aus der Wikipedia abgeschrieben, die Fotos aus dem Internet geklaut. Bloß keine Recherche! Wer sich SO WAS freiwillig antut, der hat es auch nicht besser verdient.

Dass hier zudem eine enge Kooperation mit russischen Partnern besteht, zeigen nicht zuletzt die Werbebanner auf der Seite, die auf russische Seiten verlinken, auf denen unter anderem Schusswaffen angeboten werden – zur „Selbstverteidigung“, versteht sich. Inhaltliche Beiträge werden vorrangig von RT Deutsch, dem russischen Propagandasprachrohr in Deutschland, übernommen. Unterm Strich kommt man mal wieder zu dem Schluss: Russland unterstützt massiv Spaltungsaktivitäten in Deutschland, mit Geld, Ressourcen und Propagandamaterial.

Insgesamt wundert es mich, dass hier keiner rechtliche Schritte ergreift. Angriffspunkte gäbe es zur Genüge – vom Urheberrechtsmissbrauch bis hin zu Volksverhetzung und Anstiftung zu Straftaten.

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Originalbeitrag:

Mit „Anonymous“ ist eine der schlimmsten Hetzseiten auf Facebook seit Samstag tot. Das meldet heute zumindest die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Auf Facebook ist die Seite auch heute noch nicht wieder abrufbar. Doch was ist das Kaltstellen dieser Seite wirklich wert?
Meiner Ansicht nach ist es gut, dass sie weg ist. Aber man sollte nicht dem Glauben verfallen, dass hier ein echter Schlag gegen Menschenfeindlichkeit und Rassismus gelungen wäre. Auf diese Idee mag man fast kommen, glaubt man etwa dem Magazin „Focus“, das „Anonymous“ gar als „Deutschlands größte Hetzseite“ förmlich adelte. Ja, „Anonymous“ – übrigens nicht zu verwechseln mit der weltweit organisierten gleichnamigen Hacker-Bewegung , deren Identität hier offenbar rechtsextreme Elemente für ihre Zwecke kaperten – hatte über zwei Millionen Fans. Doch bei Weitem nicht alle kamen aus Deutschland, zigtausende allein aus der Schweiz. Und nur allzu oft steckten dahinter auch Betreiber anderer Hetzseiten, die so teilweise mit mehreren Accounts und Identitäten am Start waren. Wie clevere Rechercheure zudem schon vor Langem aufdeckten, sind die meisten Likes zudem offenbar gekauft – von Mario R. aus Erfurt, dem letzten Admin der Seite. Sein IT-Unternehmen verdient nämlich unter anderem auch damit sein Geld.

Die Fakeseite „Anonymous/Kollektiv“ als „Deutschlands größte Hetzseite“ zu bezeichnen, halte ich vor diesem Hintergrund für gewagt. Zumal es suggeriert, dass mit ihrer Abschaltung ein gewaltiger Schlag gegen deutschsprachige menschenfeindliche Hetze im Internet gelungen sein muss. Sicher hat hier offenbar die Bundesregierung hart mit Facebook gerungen, damit dieses digitale Armutszeugnis für unser Land endlich verschwindet. Doch an anderer, viel gefährlicherer Stelle schaut man weiter tapfer weg. Die definitiv größte Gefahr in Sachen Hetze und Herausbildung rechtsradikaler Internet-Subkulturen stellt nämlich nicht eine Facebook-Seite dar, die die meisten ihrer Likes sehr wahrscheinlich aus der Retorte hat. Die eigentliche Wiege dieser Hetze steht ganz woanders – und das bis heute.

Politically Incorrect – rund 250000 Zugriffe pro Tag

Bereits seit 2004 wurde auf dem von Stefan Herre gegründeten Hetzportal „Politically Incorrect“ der Nährboden bereitet, auf dem sich diese neue Form von Menschenfeindlichkeit und Rassismus kultivieren konnte, die heute in Form von AfD und Pegida in voller Blüte steht. Gehetzt wird dort bis heute – und das mit Hunderttausenden Abrufen pro Tag. Laut Alexa-Internet-Dienst waren es 2011 bis zu 60.000, PI damit eine der 1000 meistgelesensten deutschen Internetseiten. Pegida und die damit einhergehende zunehmende Etablierung rassistischer Grundüberzeugung in unserer Gesellschaft wirkten wie ein Lebenselixier für die Statistik des Hetzblogs. Im April 2016 rühmte sich PI denn auch bereits mit rund 100.000 Besuchern und knapp 250.000  Seitenaufrufen pro Tag.

Aus PI formierten sich die sogenannten „Pro“-Bewegungen, die schließlich sogar in die Gründung der rechtsextremen und islamfeindlichen Partei „Pro Deutschland“ mündeten. PI wurde zur Plattform für Hassprediger wie Udo Ulfkotte, Akif Pirinci und andere, die Islamfeindlichkeit und Ausländerhass zum gesellschaftlichen Trend machten. Die Seite wurde zum öffentlichen und quasi-legalen Sammelbecken für all jene, die ihre fragwürdigen Ansichten bis dato im Verborgenen gepflegt hatten. Viele Jahre lang ließen Bundesregierung und Verfassungsschutz die Macher der Seite gewähren – obgleich für jeden ersichtlich war, welch geistiges Brandstiftertum sich da auf den Weg machte und wohin dies langsam aber sicher führte. Irgendwann schaute der Verfassungsschutz dann doch mal genauer hin, was zur Folge hatte, dass die Seite auf ausländische Server umzog. Aber es ist ja nicht so, dass man dagegen nun völlig machtlos wäre, das hat letztlich ja auch der Druck der Bundesregierung auf Facebook gezeigt.

Damit dürfte klar sein: Das Abschalten einer einzigen Seite, die ich persönlich im Gesamtkontext eher als kleinen Fisch einstufen würde, dürfte wirkungslos sein im Kampf gegen die Verbreitung solch gefährlicher Gesinnungen über das Internet. Der Zeitpunkt, wirksam gegenzusteuern, wurde verschlafen. Und im Grunde schläft man noch immer. Noch immer wird nichts unternommen, den Aufbau extremistisch-revolutionärer Strömungen über das Internet zu unterbinden oder aber zumindest zu erschweren. Wo wir wieder bei der Forderung nach einem eigenen Ministerium für Internetfragen wären, die ich hier schon vor Jahren aufgeworfen hatte. Die Gefahr, die vom Internet für die bestehende Ordnung ausgeht, ist den Damen und Herren in Bundestag und Regierung aber offenbar immer noch nicht aufgegangen. Selbst der Fall Anders Brejvik hat die Augen nicht öffnen können. Und die Medien thematisieren diese Gefahr nicht, was eigentlich fast das schlimmere Übel ist, denn sie sollen ja gerade das lebendige Korrektiv sein und damit Einfluss nehmen, statt unter Einfluss zu stehen.